Offene Mitgliederversammlung mit Gastvortrag


In seiner Eröffnung stellte Präsident Eberhard Sinner klar, dass sich das OWWF Bayern, das als OstWestWirtschaftsClub Bayern bereits 1968 gegründet wurde, schon immer als als „Brückenbauer“ verstanden hat. Unsere Kernkompetenz ist es, die Bereiche Wirtschaft, Wissenschaft und Politik zusammenzuführen und über unser großes Netzwerk  Gesprächskanäle zu öffnen und offen zu halten, die wegen bestehender Hindernisse - früher der „Eiserne Vorhang“, heute der russische Überfall auf die Ukraine - auf „offiziellem“ Weg nicht zustande kommen konnten und können. Gerade in turbulenten Zeiten wie heute ist es unerlässlich, diese Kontakte nicht abreißen zu lassen.


In der Mitgliederversammlung verwies Präsident Sinner auf unsere Aktivitäten, während der Pandemie vor allem online. Über diese wird auf unserer Homepage aktuell berichtet.


Bevor der Vorstand  neu gewählt wurde, dankte Präsident Sinner den ausscheidenden Vizepräsidenten Staatsminister a. D. Franz Pschierer und Werner Schmid für ihre langjährige Mitarbeit und Unterstützung. Die neu bzw. wieder gewählten Vorstände Sie auf der entsprechenden Seite unserer Homepage.


Gastreferent Jens Böhlmann, Direktor Mittelstand | Green Deal beim Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft stellte anschließend dar, welche Chancen die Länder der Kaukasusregion und Zentralasiens für die deutsche Wirtschaft bieten. Die Region ist umringt  im Norden von der Russischen Föderation, im Osten von der Volksrepublik China und im Süden von der Türkei, dem Iran und Afghanistan. Die Länder erkennen laut Böhlmann, dass eine Partnerschaft mit China auf Augenhöhe nicht möglich ist. Chinesische, meist staatliche oder staatsnahe Investoren gehen immer nach einem klaren Schema vor. Sie dringen in ein Marktsegment ein, versuchen dieses zu monopolisieren, um dann die Preise zu diktieren. Gleichzeitig bietet dieses Vorgehen den Vorteil des Know-How-Transfers zugunsten Chinas.

 

Auch die chinesische Initiative „One belt - one road“, bei uns als „Neue Seidenstraße“ bekannt, wird nach einem ähnlichen Muster abgearbeitet. Zunächst bietet China großzügige Kredite für Infrastrukturprojekte, die dann durch chinesische Firmen mit chinesischen Arbeitern durchgeführt werden. Mehrwert für die involvierten Länder: NULL. Und sollten die Kredite nicht bedient werden können, lässt sich China Häfen (Sri Lanka) oder interessante Ländereien (Montenegro) überschreiben.
Die Ländergruppe verzeichnet ein stabiles Wirtschaftswachstum und steigende Handelszahlen mit westlichen Ländern. Böhlmann betonte, wie relevant strategische und längerfristige Partnerschaften mit diesen Nationen sind. Gerade da die Bundesrepublik relevante Rohstoffe und Primärgüter aus der Region importiert.
Am Ende seines Vortrags betont Jens Böhlmann besonders die Dringlichkeit der Situation. China und Russland investieren bereits große Summen in der Region; sie gewinnen auf diesem Weg Einfluss. Europa muss jetzt auf diesen Zug aufspringen, um nicht abgehängt zu werden. Dazu zählen strategische Partnerschaften im Bereich der Ausbildung und des Arbeitskräftetransfers, wie auch Investments in die lokale Infrastruktur.

 

Präsentation zum Vortrag

 

praesidium  Auditorium

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